Destilliertes Wasser

Destillation ist eine seit langer Zeit angewendete Art der Wasser-
aufbereitung.

Hierbei wird Wasser bis zur Verdampfung erhitzt und der kondensierte Dampf gesammelt. Diese  Art der Erzeugung von „gereinigtem“ Wasser ist jedoch sehr energieintensiv. Als Richtwert werden 1 kW Strom pro erzeugten Liter Wasser gerechnet. Eine entsprechend aufgebaute Destillationseinrichtung kann destilliertes Wasser mit einem spezifischen Widerstand von ca. 1 MΩcm erreichen. Dieses destillierte Wasser bleibt jedoch nicht lange steril, falls nicht besondere Vorkehrungen zur Lagerung getroffen werden.  Flüchtige Verunreinigungen wie Kohlendioxid, Salze und Ester der Kieselsäure, Ammoniak und eine Reihe organischer Verbindungen wandern ungewollt in das Destillat, ohne durch den Destillations-Vorgang eliminiert zu werden.

Die Nachteile der Destillation liegen auf der Hand:
Die Erzeugung des aufbereiteten Wassers ist sehr zeitintensiv. Grössere Mengen können nicht schnell auf Anforderung hergestellt werden. Destilliertes Wasser muss daher nach der Herstellung gespeichert werden. Die Aufbewahrung des so gwonnenen Destillats kann sich als schwierig herausstellen, falls der Aufbewahrungsbehälter nicht aus einem chemisch inaktivem Material hergestellt ist. Unerwünschte Stoffe wie Ionen oder aus dem Speicherbehältnis austretende Stoffe wie Phtalate ( Weichmachungsmittel ) können das Wasser erneut kontaminieren. Ausserdem können sich Bakterien im stehenden Wasser sehr gut vermehren.

Nicht zuletzt deshalb wird auf steriles Behältermaterial zurückgegriffen:
Sterile Flaschen werden verwendet und das gesammelte Wasser wird autoklaviert. Nach Öffnung  des sterilisierten Materials besteht natürlich erneut die Möglichkeit der Kontamination durch Bakterien. Verkalkung kann bei Verwendung von hartem Wasser zur Verkalkung von Destillieranlagen führen. Gegenmassnahmen sind das Reinigen der Anlage mit Säure. Alternativ kann das Eingangswasser mit Enthärtern oder einer Umkehrosmose vorbehandelt werden.
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